Filmpalast Meißen – 19.01.2024 „Es geht immer weiter“ – Jenny und die Roma-Kinder

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Filmvorführung mit anschließendem Podiums- und Publikumsgespräch

2007 entdeckt Jenny Rasche während einer Rumänienreise eine Roma-Siedlung. Noch nie hat die junge Frau aus Stapelburg im Harz solche Armut gesehen. Vor allem die Kinder leiden, sie sind unterernährt, ohne Wasser, ohne Strom, ohne Bildung. Die damals 23-Jährige ist schockiert – und handelt. Was sie vor Ort alles in Bewegung setzt und wie sich das Leben der mehrfachen Mutter seitdem wandelt, zeigt eine mehrteilige Dokumentation vom MDR. Gezeigt wird die 6. Folge mit dem Titel: „Es geht immer weiter“
Ein Tag im Herbst 2023 verändert Jennys Leben. In Rumänien finden Razzien in Kinderheimen statt. Die Polizei befreit Kinder, die misshandelt wurden. Jenny soll sie aufnehmen. Eine Mammutaufgabe. Jenny kann nicht Nein sagen.

Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss findet ein Podiums- und Publikumsgespräch statt mit:
Antje Schneider (Autorin)
Anette Reiß (Redakteurin mdr)
Susanne Blanke (Kinderhilfe für Siebenbürgen e.V.)

Moderation: Bernd Oehler – Vorsitzender Buntes Meißen e.V.

Die für den MDR arbeitende Autorin Antje Schneider über die Entstehung ihres Filmes:

Es geht immer weiter …

2007 entdeckte Jenny Rasche in der Nähe von Sibiu (Zentralrumänien) zufällig einen Roma-Slum. Die Menschen lebten teilweise in Erdlöchern, ohne Strom, ohne Wasser. Jenny holte 40 Kinder aus dieser Armut, sie eröffnete eine Schule und gründete für die schwersten „Fälle“ ein Kinderheim.
Regelmäßig begleiteten wir sie und die Kinder (ab 2010) mit der Kamera. Wir dokumentierten eine erstaunliche Entwicklung. Alle Kinder – einst Analphabeten – schlossen die Schule ab, einige schafften das Abitur und studieren jetzt, andere wurden Maurer, Schlosser, Elektriker. Ihr Slum entwickelte sich zu einer hübschen Wohnsiedlung. Unsere Dokumentation endete 2021 – quasi mit Happy End.
Doch es geht weiter … Im Herbst 2023 finden Razzien in rumänischen Heimen statt. Die Zustände – katastrophal. Halbverhungerte Kinder werden aus Kellern befreit. Manche mussten Sklavenarbeit verrichten. Mitten in Europa. Jenny nimmt einige der geretteten Kinder auf. Ihr Weg – in ein normales Leben – wird ein langer werden. Wir fahren erneut nach Rumänien, um zu dokumentieren.
Jenny und ihr Verein Kinderhilfe für Siebenbürgen arbeiten fast ausschließlich mit Spendengeldern – vor allem aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Amerika. Circa 2.500 Kinder aus 400 Roma-Familien und 50 schwer traumatisierte Jungen und Mädchen, die in vom Verein geführten Kinderheimen leben, finden so Hilfe und Halt.